Am Berg, weithin sichtbar von allen Seiten, steht die Kirche von Neukirchen. Schon aus der Ferne ist der markante spitze Turm deutlich zu sehen.

Das Alter der Kirche kann nicht exakt bestimmt werden. Es scheint allerdings wahrscheinlich, dass sich bereits zu Beginn des 13. Jahrhunderts an dieser Stelle eine Kirche befand. Der älteste Teil des Bauwerkes ist die Apsis mit Turm, die seit 1737 als Begräbnisstätte dient. Eine zum Ende des 19. Jahrhunderts in der Begräbniskapelle entdeckte Deckenmalerei lässt auf eine Entstehungszeit um 1450 schließen. Die Malerei stellt Christus und die zwölf Apostel dar.

Später wurde der Altarraum an der Westseite der Apsis hinzugefügt. Das Kirchenschiff erhielt seine jetzige Gestalt bei Umbauarbeiten Ende des 17. Jahrhunderts. Kirchenbau und Ausstattung sind eng mit der Geschichte der Familie Mörner verbunden. In ihrem Heimatort sollte sich der höfische Dresdner Anspruch widerspiegeln. Ein großes Relief an der Südwand des Altarraumes zeugt von dieser Familie. Links und rechts neben dem Altar hängen zwei Bildtafeln mit Szenen aus dem Alten und Neuen Testament.

In den Kirchenbüchern wird berichtet, dass der 1455 in Freiberg enthauptete Kunz von Kaufungen innerhalb der Kirche bestattet sein soll. Das Grab selbst oder ein sicherer Hinweis darauf wurden allerdings nie gefunden. Alljährlich finden in der Kirche musikalische Veranstaltungen statt. Ein besonderes Ereignis ist dabei der Blockflötentag, bei dem Flötenspieler aus dem gesamten Kirchenbezirk Meißen für ein Konzert in Neukirchen zusammenkommen.

 

 

Quelle:

Entdeckungen, Evangelische Kirchen im Meissner Land, 2008, ISBN 978-3-00-025006-4, Ev.-Luth—Kirchenbezirk Meissen